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Panzerkorvette S.M.S. OLDENBURG
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Nationales Schifffahrtsmuseum Gdańsk
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Panzerkorvette S.M.S. OLDENBURG
Um die Wende des 19. und 20. Jahrhunderts kam es zu einem riesigen Umbruch in der Technik, der Metallurgie und der Technologie. Von dieser Entwicklung blieb auch der Kriegsschiffbau nicht ausgeschlossen. Es begann ein intensiver Wettlauf zwischen der Panzerung und dem Kaliber und der Anzahl der Kanonenrohre, bei dem man auch alle technische Neuheiten nutzte. Aber auch aus diesem Grunde war die Tauglichkeit der neugebauten Schiffe of nur trügerisch und kurzzeitig gewesen. So war es auch mit dem Panzerschiff S.M.S. OLDENBURG.
1881 bestand der Kern der deutschen Flotte aus den vier von 1878 bis 1883 in Dienst gestellten Panzerschiffen der Sachsen-Klasse. Diese wurden infolge des 1873 von dem damaligen Chef der Admiralität, Generalleutnant Albrecht v. Stosch, aufgestellten Flottengründungsplanes auf deutschen Werften gebaut und den bis dahin in Dienst befindlichen Schiffen älterer Bauart der Preussen- und Kaiser-Klasse, KÖNIG WILHELM, HANSA, FRIEDRICH CARL und KRONPRINZ, angegliedert. Desweiteren sah v. Stoschs Plan zwei neuzubauende Reserveeinheiten vor. Diese sollten zum einen das 1871 außer Dienst gestellte Panzerfahrzeug PRINZ ADAL-BERT ersetzen und zum anderen eine die Flotte vergrößernde weitere Panzerkorvette werden. Im Haushaltsjahr 1879/80 wurde diese Forderung erstmals dem Reichstag zur Beschlußfassung vorgelegt und abgelehnt.
1881 stellte nun die Admirialität zum wiederholten Male den Antrag auf Ersatz der PRINZ ADALBERT und den Neubau der Korvette „E". Aber wieder war es den Vertretern der Marine nicht gelungen, ihre Bauvorhaben in vollem Umfang durchzubringen. Unter Verzicht auf den Ersatzbau bewilligte der Reichstag lediglich drastisch gekürzte Geldmittel für den Neubau der Panzerkorvette „E", der späteren OLDENBURG.
Sahen die 1879-1881 gemachten Entwürfe in dem neuen Schiff noch eine Weiterentwicklung der Sachsen-Klasse, führten die nun fehlenden drei Millionen zur Kiellegung eines der wohl mißlungensten Schiffe der Kaiserlichen Marine. Unter der Baunummer 132 der Vulcanwerft Stettin wurde im Herbst 1883 der Bau begonnen, und das Schiff lief am 20. Dezember 1884 vom Stapel. Das auf Quer- und Längsspanten konstruierte Kasemattschiff wurde -erstmals in Deutschland - gänzlich aus Stahl erbaut. Der aus zwölf Abteilungen bestehende Rumpf hatte über 60 Prozen'i seiner Länge einen Doppelboden. In zwei Maschinenräumen befanden sich zwei liegende Vierzylinder-Zweifach-Expansions-maschinen. Gespeist von acht querstehenden Zylinderkesseln in zwei Kesselräumen trieben sie zwei Propeller von 4,5 m Durchmesser. Drei Dynamomaschinen von 65 V und 29 kW lieferten elektrische Energie.
In der Wasserlinie umschloß ein Verbundstahlpanzer auf einer Holzlage den Rumpf. Die obere Lage war 200 bis 300 mm, die untere 180 bis 250 mm stark. Die Kasematte wurde von 150 bis 200 mm Stahl auf Holz geschützt. Nach oben hin war sie mit 15-mm-Stahl gedeckt, darunter befand sich ein 30 mm dickes Panzerdeck, das vom Bug bis zum Heck durchlief. Der Kommandoturm war mit 25- bis 50-mm-Stahl geschützt.
Obowohl die OLDENBURG den Schiffen der Sachsen-Klasse in Hinsicht auf die Bewaffnung überlegen war, blieb der erwartete Effekt aus. Infolge ihrer kleiner Geschwindigkeit stellte sie oft für die von ihr begleitete Eskader eher eine Last und kaum eine Verstärkung, wie es bei Erteilung der Baugenehmigung für diesen Schiff vorausgesetzt war.
Technische Daten:
Wasserverdrängung |
5743 t |
Länge |
79,80 m |
Breite |
18,00 m |
Tiefgang |
6,30 m |
Besatzung |
34 Offiziere und 355 Matrosen |
Baukosten |
8 885 000 Reichsmark |
Bewaffnung |
8 Ringkanonen 24cm/L30, 494 Schuß 2-8 Ringkanonen 8,7cm/L24 (zuletzt 2) 6 Schnelladekanonen 5cm/L40 (für 8,7) 4 Torpedorohre 35 cm |